Die erfolgreichen 6S – Maßnahmen bei ADHS

Mit Hilfe zielgerichteter Unterstützung gelingt erfolgreiches Lernen. Grundlegend sind die Gestaltung der Lernumgebung und die erzieherischen Maßnahmen. Frau Prof. Dr. Margarete Imhof stellt die erfolgreichen 6S in ihrem Fachbeitrag vor.

In diesem Artikel bekommst du wertvolle Hinweise, wie du als Lehrer Kinder mit besonderem Bedarf unterstützen kannst. Es gibt zwei Bereiche, auf die ich mein Augenmerk lege: die Lernumgebung und verschiedene Maßnahmen zur positiven Unterstützung des Schülers.

Es gibt vor allem zwei wesentliche Dinge:

1. die Gestaltung der Lernumgebung
2. die erzieherischen Maßnahmen zur Beeinflussung deiner Schüler mit ADHS

Schüler positiv begleiten: Tipps für den Unterricht

Du möchtest das besondere Verhalten deines Schülers in der Schule beeinflussen? Jedes Kind besitzt andere Kompetenzen, Grenzen und Vorerfahrungen.

Jedes Verhalten ist kontextgebunden: Es gibt immer Ausnahmen ohne Auffälligkeiten – auch bei ADHS. Du kannst ADHS-Schüler positiv begleiten, wenn ihr Verhalten unangemessen erscheint.

Nutze hierfür folgende Maßnahmen während deines Unterrichtes. Achte unbedingt darauf, dass du die Methoden immer wieder nach dem gleichen Muster anwendest. Beim Kuchen backen ist das ganz gut. Bei Menschen gelingt es nicht immer. 

Wie funktioniert das bei ADHS?

Die Erfolgsaussichten zum Gelingen sind größer, wenn du dich an folgenden Aspekten orientierst:

  1. Du hast den Geduldsfaden! Ergreife wenige Maßnahmen, führe diese aber konsequent durch.
  2. Trainiere deinen Schatzsucher-Muskel! Beachte bei der Planung und der Umsetzung deiner Maßnahmen die speziellen Bedürfnisse und Fähigkeiten deines Schülers.
  3. Gemeinsam an einem Strang ziehen! Plane gemeinsam, und setze einheitliche Maßnahmen mit den Eltern und deinen Kollegen:innen in der Klasse um. 
  4. Nichts ist in Stein gemeißelt! Kontrolliere den Erfolg der Maßnahme und passe sie auf die Entwicklung an.

Selbstregulation und Selbstorganisation als oberstes Ziel aller Bemühungen

Wissenschaftliche Erklärung, warum es so sein sollte!

Ziel der pädagogischen Bemühungen kann es nicht sein, ein Kind stromlinienförmig anzupassen. Die Aufmerksamkeitsstörung mit Hyperaktivität ist eine Problematik, die sich in veränderter Form durch das Leben eines Individuums ziehen wird [vgl. Naumann, 1996].

Daher müssen Selbstregulation und Selbstorganisation die zentralen Ziele sein. Das bedeutet, die Kinder zu unterstützen, mit der Aufmerksamkeitsstörung zurecht zu kommen und auf eine Weise damit umzugehen, dass bestimmte Schwierigkeiten vermieden bzw. störanfällige Funktionen anderweitig kompensiert werden, ohne dass dabei ihre Kreativität und Spontaneitat auf der Strecke bleiben. [vgl. auch Imhof, Skrodzki & Urzinger, 2010; Zentall, 2005]

Die praktische Umsetzung der erfolgreichen 6S






Genügend äußere Reize ermöglicht ein effektives Arbeiten bei ADHS

Mit den folgenden Ideen kann dir dies gelingen:

1. Wähle Leuchtfarben auf dem Arbeitspapier, damit dein Schüler länger bei der Sache bleibt, klarer schreibt und weniger Fehler macht. Auf reizarmem, weißen Papier passieren mehr Fehler!

2. Spiele Musik oder sogar Lärm über Kopfhörer ein. Bei bestimmten Tätigkeiten wird die Hyperaktiviät reduziert. Dies ist wissenschaftlich bewiesen.

3. Biete verschiedene motorische Nebentätigkeiten, wie das Biegen von Briefklammern oder verschiedenen Fidget Tools. Wartezeiten, ruhige Arbeitsphasen werden somit leichter.

4. Zusätzliche Bewegungsmöglichkeiten im Klassenraum, wie ein zweiter Arbeitsplatz, erleichtern die Konzentration und beeinflussen somit positiv das Verhalten.

5. Lernen mit allen Sinnen ist für Menschen mit ADHS immer richtig. Dies bedeutet für deine Praxis die Einbindung des handlungsorientierten Unterrichtes.

6. Strukturiere die Aufgaben in klare und überschaubare Teilaufgaben, die zu erfolgreichen Ergebnissen führen.

7. Nutze eine anschauliche Lernumgebung und wirklichkeitsnahe Aufgaben, damit sich dein Schüler:in mit ADHS zurechtfinden kann.

Etwas Fachwissen:

Das ausagierende motorische Verhalten kann bei einem Teil der Kinder mit Aufmerksamkeitsstörungen und Hyperaktivität als kompensatorisches Verhalten auf ein dauerhaftes Stimulationsdefizit erklärt werden [vgl. Scheres, Oosterlaan & Sergeant, 2001; Zentall & Zentall,1983].

Diese Kinder haben das Bedürfnis nach immer neuer Stimulation, sei es durch die eigene motorische Aktivität oder Reize von außen. Erst dadurch pendeln sie sich auf einem funktionsfähigen Aktivitätsniveau ein [50, wie manche Menschen Kaffee trinken, um wach zu werden].

 

Nutze die richtigen Standards zur Motivation, Steigerung des Selbstwertes und emotionalen Stabilität

  1. Gib deinem ADHS-Schüler eine direkte und sehr konkrete Rückmeldung über seine Arbeit. Er braucht es noch mehr als andere.
  2. Lob und Ermutigung im Überfluss! Am besten immer dann, wenn dein Schüler mit einer Aufgabe fertig ist. 
  3. Lobe kurz und knapp, aber auch konkret. Dein Schüler soll möglichst genau wissen, wofür er gelobt wird. Was war  konkret gut an dem, was er getan hat.
  4. Nutze seinen individuellen Maßstab zur Leistungsbewertung. Dies gelingt dir, indem du die aktuelle Leistung mit  früheren vergleichst. Du zeigst so deinem Schüler seine individuellen Fortschritte und motivierst zum Weitermachen.
  5. Lobe auch unbedingt den Einsatz und die Anstrengung deines Schülers.
  6. Achte darauf, dass du nicht einfach nur so lobst. Dein Schüler erhält sonst den Eindruck, dass du nichts von ihm  erwartet hast.
  7. Loben wirkt mehr, wenn du deinem Schüler etwas „zum Anfassen“ schenkst. [vgl. Weyandt, 2001]. 
  8. Erfolgreiche Beispiele sind Klebepunkte auf einer Punktschlange, Smilie-Gesicht auf einer Sammelkarte, Sammeln   bunter Brief- und Wäscheklammern.
  9. Hebe bei schlechten Arbeitsergebnissen die Konzentrationsleistung oder das kontrollierte Verhalten hervor. Denk daran, dein ADHS-Schüler muss sich für diese Verhaltensweisen besonders anstrengen.  
  10. Ignorieren ist keine Lösung! Bleibt deine positive Reaktion aus, fühlt sich dein Schüler, der sich subjektiv angestrengt hat, von dir ignoriert.  
  11. Achtung! Dies hat zur Folge, dass das vorausgehende Verhalten gelöscht und ziemlich wahrscheinlich nicht wiederholt wird. Dapfner, Fralich und Lehmkuhl [2D00a,2000b] beschreiben dies als den gefährlichen Anfang eines  Teufelskreises.
  12. Passe die Standards an deinen Schüler an. Nutzt dies für die Bewertungsmaßstäbe und für den Zeitrahmen: Wie sauber muss deine Schrift sein? Wie ordentlich muss dein Heft aussehen? Wie lange brauchst du für diese Aufgabe? 
  13. Gestalte den zeitlichen Rahmen flexibel, in dem du eine Zeitspanne des Arbeitens festlegst, unabhängig wie viele  Aufgaben dein Schüler bearbeitet.
  14. Bespreche mit den Eltern das erträgliche Maß an Hausaufgaben und wie sie flexibel damit umgehen dürfen.

Glaubst du, dass hyperaktive Schüler im Sinne klassischer Sportarten sportlich sind? Leider ist das selten der Fall. Du aktivierst und entspannst mit Sport und Bewegungsphasen im Unterricht. Deine ADHS-Schüler sind darauf angewiesen, ihre Bewegung zu kanalisieren. 

Drei Gründe, weshalb Bewegung für ADHS besonders wichtig ist:

  1.  Bewegung reguliert die innere Aktivierung. [vgl. Zentall & Zentall, 1983]
  2.  Bewegung übt die motorische Selbstkontrolle [vgl. Passolt, 1993; Schindler, 1993].
  3.  Bewegung führt aber auch zur Entspannung und somit zur Kontrolle der überschießenden Motorik.
Das kannst du tun:
  1. Ermögliche deinem ADHS-Schüler nach individueller Absprache Bewegung außerhalb und innerhalb des Klassenraumes.
  2. Biete ihm zwei Arbeitsstühle an, zwischen denen gewechselt werden kann.
  3. Nutze Sitzbälle statt fester Stühle.
  4. Rhythmisiere deinen Unterricht mit Entspannungsphasen oder Atemübung.
  5. Entspannung bedeutet Selbsterfahrung, Selbstwahrnehmung [vgl. Krowatschek, 2002]. 
  6. Nutze diese allerdings nur dann,  wenn du die Anleitung, Nachbereitung und die Effekte einer Entspannungsübung beherrschst und selbst kennst.

Das Problem deines ADHS-Schülers verschärft sich, weil er oft negative Rückmeldungen und Tadel erfährt. Ermahnungen beeinträchtigen deine Beziehung zu dem Schüler, und sie stellen ihn andererseits vor den Mitschülern bloß. Das führt zu einem feindseligen Sozialklima und verstärkt die innere Spannung bei deinem hyperaktiven Schüler. Es treibt den Teufelskreis von Tadel und unangemessenem Verhalten erneut an.

Gesprächsregeln für ein gutes Sozialklima in der Klasse

Achte auf den Aufbau einer positiven Beziehung zu deinem ADHS-Schüler, aber auch unter den Schülern in deiner Klasse.
  1.  Stelle eindeutige Gesprächsregeln auf, und achte auf deren konsequente Einhaltung.
  2.  Formuliere Regeln unbedingt positiv. Sie erscheinen dann gebotsorientiert und nicht verbotsorientiert.
  3.  Lege klare Folgen bei Nichtbeachtung der Regeln fest.
  4.  Achte auch eine begrenzte Anzahl der Regeln. Der Anspruch sollte angemessen sein.
  5.  Handle am besten die Regeln mit der Klasse selbst aus.

In kompetent geleiteten Streitschlichter-Gruppen und Schüler-Parlamenten sind die Streitigkeiten besser aufgehoben als in ständig wiederkehrenden Auseinandersetzungen zwischen Lehrer oder Lehrerin und individuellen Schülern.

Kooperatives Arbeitsklima im Unterricht
  • Das Arbeitsklima in deinem Unterricht sollte unbedingt kooperativ und nicht wettbewerbsorientiert sein.
  • Deine Schüler haben alle unterschiedliche Talente. Nutze diese, in dem du ihre Fähigkeiten in deinem Unterricht zum Einsatz bringst.
  • Dein hyperaktiver Schüler zeigt sicherlich häufig gute Ideen und bringt viel Energie und Initiative ein. Er ist meist künstlerisch und darstellerisch begabt.
  • Du schaffst das! Es ist eine Herausforderung an dich als Pädagoge, solche Aufgaben im Unterricht zu stellen, die es deinen Schülern erlaubt, ihre Fähigkeiten einzubringen. 
Fähigkeiten außerhalb des Unterrichtes fordern
  1. Suche außerhalb des Unterrichts nach Möglichkeiten, den Bedürfnissen und Fähigkeiten deines hyperaktiven Schülers gerecht zu werden. 
  2. Binde deinen ADHS-Schüler in Boten— oder Klassendienste ein. Außerdem wirkt die Bewegungsmöglichkeit wieder entlastend.
  3. Übertrage deinem ADHS-Schüler Aufgaben, die ihm das Gefühl vermitteln, Verantwortung zu tragen. Gerade auch im Umgang mit Tieren können sie ihre Fürsorglichkeit und Hilfsbereitschaft beweisen.
  4. Sprich alle Maßnahmen individuell ab und passe sie regelmäßig den Bedürfnissen deines ADHS-Schülers an. 

Dein Schüler mit Aufmerksamkeitsstörungen hat gerade dann Schwierigkeiten, 

  • wenn er längere Zeit warten muss, bis er an der Reihe ist
  • wenn Arbeitseinheiten ungewiss lange sind
  • wenn Abläufe unvorhersehbar sind.

Biete ihm verlässliche Strukturen und klare Vorgaben: 

  • damit dein ADHS-Schüler darauf vertrauen können, dass eine Aufgabe ein Ende hat
  • damit dein ADHS-Schüler länger bei der Sache bleiben kann
So gelingt es dir: 
  1. Teile die Zeit in überschaubare Einheiten.
  2. Gewährleiste die Einhaltung der Zeitvorgabe, auch wenn die Aufgabe nach einer bestimmten Zeit noch nicht beendet  wurde.
  3. Zerlege größere Aufgaben in kleinere Teilaufgaben. So kann dein ADHS-Schüler besser sehen, was schon abgearbeitet wurde. Das hilft beim Durchhalten. Je mehr Teilaufgaben zu bearbeiten sind, desto mehr Chancen hast auch du, Rückmeldung zu geben.
  4. Biete Struktur, in dem dein Unterricht einen erkennbaren Verlauf deinem ADHS-Schüler zeigt.
  5. Bespreche den Wochenarbeitsplan. Hyperaktive Schüler wissen oft nicht, womit sie anfangen sollen.
  6. Unterstütze in einer offenen Unterrichtsform die Organisation deines ADHS-Schülers.
  7. Hilf´ ihm, sich selbst in einer solchen Lernumgebungen zu organisieren, in dem du eine bestimmte Aufgaben immer mit einem festen Ort verbindest.
  8. Achte darauf, dass die erarbeiteten Strukturen gleich bleiben, aber die Materialien, mit denen geübt wird, vielfältig sind.
  9. Nutze Checklisten, in denen du eine bestimmte Abfolge festhältst, die dein Schüler zur Erinnerung neben seine Arbeit legen kann.
  10. Binde feste, verlässliche Eröffnungs- und Verabschiedungsrituale im Unterricht ein. 
  11. Gib ein erkennbares Ende der Aufgaben vor, um die Konzentration deines ADHS-Schülers zu erhalten. Der Auftrag   „Arbeite so lange, bis du fertig bist!“ wirkt demotivierend.
  12. Achte darauf, dass Situationen vorhersagbar ablaufen. Dies führt dazu, dass dein ADHS-Schüler besser mit den  Anforderungen umgehen kann. 
  13. Vermeide unstrukturierte Situationen, in denen dein Schüler mehrere Verhaltensoptionen hat. Diese sind  schwer zu  bewältigen.
  14. Lass´ ihn dabei nicht alleine, sonst verliert er sie sich im Entscheidungsprozess und kommt vom Ziel ab.
  15. Biete Aufgaben mit einem klaren Fokus, wie z.B. bei Videospielen. Dort können Schüler mit Aufmerksamkeitsschwierigkeiten sogar relativ lange ihre Aufmerksamkeit darauf richten.
  1.  Vermittle deinen ADHS-Schülern wichtige Strategien, mit denen sie komplexe und schwierige Aufgaben bewältigen   können.
  2.  Nutze unbedingt deine „Rolle als Modell“. Studien von Wagner [1994] weisen darauf hin.
  3.  Behalte immer das Ziel deiner Bemühungen vor Augen, dass deine Schüler unbedingt lernen sollten, ihre Impulsivität   zu zügeln und spontane, überstürzte Reaktionen zu bremsen.
  4.  Arbeite in Zeitlupe, gehe langsam Schritt für Schritt bei deiner Arbeitsweise vor. Damit erreichst du, dass deine ADHS-   Schüler einen besseren Überblick über ihre Aufgaben behalten.
  5.  Helfe deinen Schülern durch das verzögerte und verlangsamte Vorgehen, dass sie ihre oft verborgenen Fähigkeiten   zielgerichtet einsetzen.
  6.  Durchhalten! Zeige immer wieder jeden einzelnen Schritt, wie dein Schüler strukturiert vorgehen soll. Sie brauchen   deine permanente Unterstützung, deine positive Rückmeldung und dein stetiges Vorbild. 
  7.  Nutze hierfür Plakate, Karteikarten, Leporellos, auf denen du die einzelnen Schritte festhalten kannst. Gehe immer   wieder die einzelnen Schritte durch.
  8.  Sei bei der Erstellung des Strategie-Planes kreativ! Male, zeichne, nutze Piktogramme und Symbole.
  9.  Klammer, was das Zeug hält! Verweise während der Arbeit mit einer kleinen Klammer immer auf den Schritt, der   gerade dran ist.

Kurz und knapp: Zusammenfassung der 6 S

Kinder mit Aufmerksamkeitsstörungen und Hyperaktivität stellen eine besondere pädagogische Herausforderung dar. Es ist wichtig, sich klarzumachen, dass diese Kinder in allen Schularten anzutreffen sind, denn die allgemeinen kognitiven Fähigkeiten unterscheiden sich nicht von denen anderer Kinder.

Aufgaben der Lehrer

Zu den Aufgaben der Lehrer und Lehrerinnen gehört es, eine Lernumgebung zu gestalten, die eine Integration dieser Kinder erlaubt und ihren Lernbedürfnissen entgegenkommt. Die Planung und Durchführung entsprechender pädagogischer Maßnahmen müssen sich am Einzelfall orientieren.

Was man allerdings nicht vergessen darf: Kinder mit Aufmerksamkeitsstörungen brauchen die Rückmeldungen, die Grenzziehungen, die Instruktionen viel nachhaltiger, direkter, deutlicher, häufiger als andere. Das erfordert eine besondere Aufmerksamkeit auf Seiten des Lehrers oder der Lehrerin.

Selbstorganisation und -regulation

Einige wesentliche Prinzipien sind hier vorgestellt worden. Sie lassen sich als Hilfen zur Selbstorganisation und Selbstregulation zusammenfassen. Dabei ist der Hauptansatz der Versuch, die mangelhafte Selbstkontrolle in den Griff zu bekommen. Für das Kind selbst ist es weniger wichtig, dass es motorisch ruhiger wird. Mit der motorischen Unruhe haben meist die Erwachsenen in der Umgebung des Kindes das größte Problem.

Ich weise darauf hin, dass die vorgestellten Maßnahmen vorwiegend auf die Bedürfnisse von Kindern in der Primarstufe bis zur Förderstufe [ca. 6. Jahrgang] bezogen sind. Die Anpassung an den Entwicklungsstand der Schüler ist jedoch unabdingbar. Eine eigene Auseinandersetzung über den Umgang mit Jugendlichen mit Aufmerksamkeitsstörungen und Hyperaktivität ist daher dringend erforderlich.

Grundlagen für diesen Blog - 6S steht für
Stimulation, Standards, Sozialklima, Sport, Struktur, Strategie

In einem Fachbeitrag neue Akzente | Nr. 86 | 3/2010 von Frau Prof. Dr. Margarete Imhof werden die erfolgreichen 6S vorgestellt. Sie beantwortet darin die Frage, welche schwierigen Herausforderungen mit ADHS in Schule entstehen und welche pädagogischen Maßnahmen sich in der Schule besonders bewährt haben. 
Die Professorin vertritt an der Universität Mainz die Psychologie in den Lehramtsstudiengängen. Zu ihren Forschungsthemen gehören u.a. Aufmerksamkeit und Aufmerksamkeitsstörungen. Insbesondere beschäftigt sie sich mit der Frage, was Lehrer und Lehrerinnen tun können, um Lernumgebungen zu gestalten, die Kindern und Jugendlichen mit Aufmerksamkeitsstörungen in der Schule unterstützen. 

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