Trick zum Umgang mit Gedanken

Die Gedankenwurf-Maschine

Gedanken sind ständig in unserem Kopf und beeinflussen unser Handeln. Nicht selten lösen negative Gedanken Ängste aus, die zu Bauchschmerzen, Übelkeit oder Unwohlsein führen. Fast die Hälfte der Kinder und Jugendliche leiden aus unterschiedlichen Gründen unter Schulängsten. 

Die Gedanken-Wurf-Maschine kannst du spielerisch mit einem einzelnen Kind/Jugendlichen oder in einer Kleingruppe umsetzen. Es geht darum, Gedanken nach unterschiedlichen Gefühlen einzuordnen, diese wahrzunehmen und zu lernen, eine bewusste Entscheidung zum Umgang damit treffen zu können. Das Aufschreiben der verschiedenen Gedanken, das Zerknüllen der Gedankenzettel und das Zuwerfen fördert das bewusste Erleben. 

Wie die Gedanken-Wurf-Maschine genau funktioniert, erkläre ich dir in der Anleitung.

Das Training

Material
  • Kleine weiße Papiere/Notizzettel
  • kleine farbige Papiere/Notizzettel
  • Stift
  • Gedanken, die auch von deinem Kind geäußert wurden:
    • schöner Gedanke (Heute Mittag treffe ich mich mit meiner Freund/in und dann machen wir etwas Schönes.)
    • neutraler Gedanke (Draußen steht ein Baum vor dem Fenster.)
    • Wut-Gedanke (Du erzählst Lügen über mich.)
    • ängstlicher Gedanke (Ich schaffe das nicht!)

Du gibst deinem Kind folgende sprachliche Anweisung

Einleitung Gedanken-Wurf-Maschine

Stell dir in deinem Kopf eine Gedanken-Wurf-Maschine vor.  Eine Gedanken-Wurf-Maschine könnte aussehen wie eine Ball-Wurf-Maschine, die du beim Tennis benutzt. Vielleicht hast du sie schon einmal gesehen oder selbst genutzt. Es werden die Bälle dauerhaft, ohne Pause herausgeschleudert und der Spieler versucht diese ohne auszuweichen aufzufangen. So ist es auch mit unserem Gehirn, in dem wir andauernd neue Gedanken entwickeln und ausspucken. Dieses sind unterschiedliche Gedanken: wütende, schöne, traurige, neutrale Gedanken. Hierbei entstehen unterschiedliche Gefühle. 

Überleitung Anwendung

Ich möchte nun mit dir die Gedanken-Wurf-Maschine ausprobieren. Ich habe vier Gedanken aufgeschrieben, die in deinem Gehirn entstehen könnten, einen schönen, neutralen, wütenden und traurigen Gedanken.

Umsetzung

Wir werden nun ausprobieren, wie du mit den unterschiedlichen Gedanken, die aus der Gedanken-Wurf-Maschine auf dich zufliegen, umgehen kannst.  Du versuchst die Bälle zu fangen und so gut wie möglich, mit den Gedanken umzugehen.  Wir versuchen dabei nicht über den Gedanken aus der Gedanken-Wurf-Maschine zu diskutieren, z.B. ob du den Gedanken gut findest, warum du es als ungerecht empfindest. 

Nun beginnen wir mit den Gedanken-Bällen. 

Der Anleiter wirft die Bälle mit den vier Gedanken, der Schüler fängt die Gedanken-Bälle. 

Varianten

Wurf-Tempo bestimmen: Frage dein Kind, ob es das Tempo bestimmen möchte, wann ein Gedanken-Ball zugeworfen wird.  Vereinbare ein Wurf-Kommando, wie „Los!“ oder „Jetzt!“.

Angst-Gedanken ausweichen: Bei dieser Variante bietest du deinem Kind an, den negativen Gedanken auszuweichen. Hierzu nutze ich farblich Zettel, um die Gedanken auch mit dem Auge unterscheiden zu können.

Günstiger Umgang mit der Gedanken-Wurf-Maschine: Die Gedanken-Bälle werden aufgefangen, gelesen.  Das Kind beobachtet seine Gedanken und wirft den Gedanken-Ball ohne Bewertung  hinter sich. 

So wertest du die Übung mit der Gedanken-Wurf-Maschine aus

Der unterschiedliche Umgang mit Gedanken und dessen Folgen

Du kannst mit den unterschiedlichen Gedanken auch unterschiedlich umgehen. Du kannst den Gedanken glauben oder auch nicht, du kannst den Gedanken dadurch Macht geben oder den Gedanken versuchen, auszuweichen oder sie zu kontrollieren. 
Welche Folgen hat der unterschiedliche Umgang mit deinen Gedanken?

Sprich mit deinem Kind darüber:

„Was würde denn passieren, wenn 

… du nur an den einen Gedanken denkst?, 

… du den Gedanken ausweichst, wie den Bällen der Gedanken-Wurf-Maschine?

… du einen Gedanken verdrängst, indem du einen anderen Gedanken denkst?

… du einem negativen Gedanken widersprichst?

… du glaubst, dass deine Gedanken Wirklichkeit werden?

… du denkst, dass dieser Gedanke verboten ist?“

Stelle immer wieder einen Bezug  zur Gedanken-Wurf-Maschine her, damit die oben genannten Fragestellungen veranschaulicht werden. 

Folgende sprachliche Unterstützung kannst du nutzen: 

„Wenn du dich mit einem Gedanken beschäftigst, kannst du keine anderen Bälle auffangen.“

„Wenn du allen Gedanken-Bällen ausweichst, kostet es dich viel Energie, da du immer damit beschäftigt bist,  nicht getroffen zu werden.“

„Wenn du alle Gedanken versuchst zu fangen, wirst du sie bald nicht mehr halten können, da es zu viele Gedanken geworden sind“

„Wenn du dich für bestimmte Gedanken-Bälle entscheidest, bedeutet es für dich, das du darauf achtest, was dir gut tut und was nicht.“

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